25.03.2025 | Quelle: Ottobock SE & Co. KGaA

Dreifach-Amputierter Craig Wood wagt Solo-Segelabenteuer auf dem Pazifik

Dreifach-Amputierter Craig Wood wagt Solo-Segelabenteuer auf dem Pazifik
Ich will zeigen, was möglich ist, und Menschen ermutigen, ihre Grenzen zu überwinden, erklärt Craig Wood. | © GD Media I Craig Wood

Craig Wood segelt 7.000 Seemeilen für Spenden und Inspiration

Heute, am 25. März 2025, beginnt eine außergewöhnliche Segeltour: Der britische Veteran Craig Wood bricht als erster dreifach amputierter Mensch allein zu einer Pazifiküberquerung auf. Die Reise führt ihn über 7.000 Seemeilen (ca. 13.000 km) von Puerto Vallarta in Mexiko nach Osaka in Japan. Ganz auf sich allein gestellt will er mit seinem 41 Fuß langen Katamaran durch einige der anspruchsvollsten Gewässer der Welt segeln. Seine Ziele: Menschen inspirieren, Geld für wohltätige Zwecke sammeln und die Wahrnehmung von Behinderung verändern. „Ich möchte zeigen, was möglich ist, und Menschen ermutigen, ihre Grenzen zu überwinden“, sagt Craig Wood.

Vom Einsatz in Afghanistan zum größten Abenteuer seines Lebens

April 2009, Afghanistan: Nur drei Monate nach seinem Einsatz trat der damals 18-jährige Craig Wood auf eine Bombe am Straßenrand. Dabei verlor der heute 33-Jährige beide Beine, einen Arm und erlitt schwere Gesichtsverletzungen. Zwei Wochen lag er im Koma, vier Jahre verbrachte er in einem Rehabilitationszentrum der britischen Armee. „Es dauerte acht Monate, bis ich wieder laufen konnte. Ich musste alle Grundlagen neu lernen“, erinnert sich Wood. Trotz vieler Rückschläge entwickelte er eine unerschütterliche mentale Stärke: "Anstatt dem nachzutrauern, was ich verloren hatte, konzentrierte ich mich auf das, was ich noch tun konnte.

Schon als Kind war Wood mit seiner Familie an der englischen Küste gesegelt. Nach dem Unfall wurde das Segeln mehr als nur ein Hobby - es wurde sein neuer Lebensinhalt. Während seiner Rehabilitation kam er mit einem Trainer des britischen paralympischen Segelteams in Kontakt. Als Segeln 2015 aus dem paralympischen Programm gestrichen wurde, suchte er nach einer neuen Herausforderung. Die Wende kam, als ihn im selben Jahr ein Segler einlud, mit ihm auf einem 50-Fuß-Boot zu segeln. „Ich wusste sofort: Das ist es! Ich kaufe mir ein Boot und segele um die Welt“. Seitdem lebt er mit seiner Frau Renata und ihren zwei Kindern die meiste Zeit auf ihrem Boot, der Sirius II.

Heute geht’s los: Craig Wood und sein Boot sind startklar für das große Abenteuer über den Pazifik - © GD Media I Craig Wood
Heute geht’s los: Craig Wood und sein Boot sind startklar für das große Abenteuer über den Pazifik | © GD Media I Craig Wood

80 Tage voller Herausforderungen

Craig Wood erwartet eine rund 80-tägige Reise über den Pazifik, auf der er Stürmen, extremen Wetterbedingungen und langen Phasen der Einsamkeit trotzen muss. „Ich bin auf alles vorbereitet. Von plötzlichen Orkanen bis hin zu absoluter Windstille kann alles passieren.“ Seine Reise wird in einer Dokumentation mit Live-Video-Updates und regelmäßigen Vlogs auf seinem YouTube-Kanal festgehalten.

Währenddessen sammelt Craig Wood Spenden für die Organisationen „Blesma“ und „Turn 2 Starboard“, die verwundete Veteraninnen und Veteranen unterstützen. Beide Organisationen spielten eine entscheidende Rolle bei seiner eigenen Rehabilitation nach der Amputation beider Beine oberhalb des Knies und seines linken Arms unterhalb des Ellenbogens. Sein Spendenziel: 50.000 britische Pfund.

Das deutsche Medizintechnikunternehmen Ottobock unterstützt Craig Wood bei seinem Abenteuer und begleitet ihn. Der Grund: Seine Reise zeigt, was mit Entschlossenheit und den richtigen Prothesen möglich ist. Wood trägt auf seiner Segeltour beidseitig das hochentwickelte Genium X3 Kniegelenk in Kombination mit einem normalen Prothesenfuß für den Alltag an Bord. Dieses Setup nutzt er sowohl auf dem Boot als auch an Land, wenn er nicht segelt - zum Beispiel, wenn er mit seinen Kindern am Strand spazieren geht, in der Kombüse kocht oder bei ruhiger See an Deck arbeitet. „Auf dem Boot machen die Geniums die Arbeit in vielen Situationen einfach bequemer und stabiler, und ich kann Dinge erreichen, die ich vorher nicht konnte“, erklärt Craig Wood.

Für anspruchsvollere Bedingungen an Bord greift Wood auf die Prothesenfüße Challenger von Ottobock zurück. Diese nutzt er, indem er sie direkt am Schaft befestigt, wodurch Wood insgesamt kleiner wird - ein Vorteil zum Beispiel beim Zugang zum Maschinenraum oder wenn er sich bei starkem Seegang an Deck bewegt. Die Challenger bieten in solchen Situationen mehr Stabilität und Sicherheit.

Sowohl der Genium X3 als auch der Challenger sind durch ihre Wasser- und Korrosionsbeständigkeit besonders für den Einsatz an Bord geeignet, da sie auch unter extremen Bedingungen ihre Funktionalität nicht verlieren. Das ist besonders auf See wichtig, wo Feuchtigkeit und Salzwasser ständige Begleiter sind.

Das deutsche Medizintechnikunternehmen Ottobock unterstützt Craig Wood bei seinem Abenteuer und begleitet ihn. - © CraigWoodSails
Das deutsche Medizintechnikunternehmen Ottobock unterstützt Craig Wood bei seinem Abenteuer und begleitet ihn. | © CraigWoodSails

Bei Ottobock ist man von Woods Tatkraft und Entschlossenheit beeindruckt: „Craig Wood zeigt, dass Mobilität weit mehr ist als nur Fortbewegung - sie bedeutet Unabhängigkeit, Freiheit und die Möglichkeit, eigene Ziele zu verfolgen. Seine Reise ist ein beeindruckendes Beispiel dafür, was mit Willenskraft und den richtigen Hilfsmitteln möglich ist - auch wenn natürlich nicht jeder Amputierte ein solch extremes Abenteuer wagen muss“, sagt Hannah Grempe, Head of Global Brand Communication & Partnerships bei Ottobock.

Craig Wood will mit seiner Reise nicht nur den Ozean bezwingen, sondern auch die Grenzen der Vorstellungskraft sprengen - für sich selbst, für andere Menschen mit Behinderung und für eine Gesellschaft, die jedem die Möglichkeit gibt, seine Träume zu verwirklichen.

Über Ottobock

Für Menschen mit eingeschränkter Mobilität entwickelt Ottobock seit über 100 Jahren innovative Versorgungslösungen. Als „Human Empowerment Company“ stärkt Ottobock Bewegungsfreiheit, Lebensqualität und Unabhängigkeit. Dahinter stehen mehr als 10.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Mit Innovationskraft, herausragenden technischen Lösungen und Dienstleistungen in den Bereichen Prothetik, Orthetik, NeuroMobility und Patient Care befähigen sie Menschen in 135 Ländern, ihr Leben so zu leben, wie sie es wollen. Als Weltmarktführer in der tragbaren Human-Bionik setzt das 1919 gegründete Unternehmen immer wieder neue Standards und treibt die Digitalisierung der Branche voran - gemeinsam mit seinen Partnern, den Sanitätshäusern, sowie internationalen Forschungseinrichtungen. Seit 2018 überträgt Ottobock seine Expertise in der Biomechanik auf Exoskelette für ergonomische Arbeitsplätze.

Die internationalen Aktivitäten des Unternehmens werden vom Hauptsitz im niedersächsischen Duderstadt aus koordiniert. Seit 1988 unterstützt Ottobock die Paralympics mit technischem Know-how.

Weitere Informationen zum Thema Reisen mit Prothese bietet die Seite von Ottobock, dem Innovationsführer bei Prothetik, Orthesen und Exoskeletten in Deutschland.