An seinem 30-jährigen Jubiläumswochenende den 25. und 26.11.2023 zeigt das LWL-Römermuseum in Haltern erstmals einen seiner Jahrhundertfunde: den 2019 entdeckten Legionärsdolch mit Scheide und dazugehörigem Gürtel. Zum Jubiläumswochenende gibt es eine kleine Ausstellung (bis 30.3.) zur römischen Schmiedekunst und Aktionen für Kinder und Erwachsene. Mehr als 1,7 Millionen Besucherinnen und Besucher haben seit 1993 das zentrale Museum zur Geschichte der Römerzeit in Westfalen besucht.
Am 25. November 1993 öffnete das LWL-Römermuseum zum ersten Mal seine Pforten. Seit diesem Tag lautet das Motto des Hauses "Römer live erleben - im Herzen Westfalens". Der historische Ort eines ehemaligen Römerlagers, ein modernes Museum, Veranstaltungen und ein umfangreiches museumspädagogisches Angebot zeichnen das Römermuseum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) ebenso aus wie die Rekonstruktionen des Westtores des Lagers und des Wachhauses mit "Römer-Escape-Room" sowie die museumseigene Römertruppe.
"Da das Gelände auch heute noch Ausgrabungsstätte ist, kommen immer wieder neue, zum Teil spektakuläre Funde hinzu. Archäologie bleibt also auch hier ein 'work in progress'", erläutert die Kulturdezernentin des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL), Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger. "Der genau bestimmbare Zeitrahmen macht die Ausgrabungsstätte für die archäologische Forschung einzigartig, denn die Geschichte der Römer in Westfalen lässt sich auf 28 Jahre eingrenzen", so Rüschoff-Parzinger weiter.
Am Wochenende des 30-jährigen Jubiläums steht einer der Jahrhundertfunde im Mittelpunkt: der 2019 entdeckte Legionärsdolch mit Scheide und dazugehörigem Waffengurt. Das Ensemble wird nun zusammen mit einem nahezu identischen Dolch aus Alphen aan den Rijn (Niederlande) aus Privatbesitz und der Nachbildung des Halterner Ensembles durch den renommierten Schwert- und Waffenschmied Stefan Roth aus Braunschweig der Öffentlichkeit präsentiert.
Roth schmiedete Dolch und Scheide nach. "Von der Herstellung des Eisens bis zur feinen Verzierung der Scheide hat er versucht, so zu arbeiten wie die Römer vor 2.000 Jahren. Dabei musste er manche alte Technik neu erfinden", fasst Dr. Josef Mühlenbrock, Leiter des LWL-Römermuseums, die Herausforderungen einer möglichst authentischen Rekonstruktion zusammen.
Eingebettet sind die Objekte in eine kleine Ausstellung zum Thema "Heißes Eisen. Römische Schmiedekunst". Sie zeigt in einzelnen Schritten die Herstellung einer römischen Dolchklinge, bei der aus einem einfachen Rohmaterial ein kunstvolles Objekt entsteht.
Diesen Prozess können die Besucherinnen und Besucher mit eigenen Händen erleben, denn zahlreiche Mitmachstationen laden zum Ausprobieren ein. "Am Jubiläumswochenende selbst können Kinder ihren eigenen Dolch aus Klemmbausteinen zusammenbauen oder ein Legionärsbild mit dem Halterner Dolch nach ihren Vorstellungen ausmalen", erläutert Lisa Stratmann, Leiterin der Museumspädagogik, das Begleitprogramm.
Für die Größeren gibt es "Live Speaker", die die Schmiedekunst der Römer vorführen. Auch die Römer:innen der "Legio XIX" sind am Sonntag mit von der Partie und präsentieren, was sie in den vergangenen Jahren alles selbst hergestellt haben. Außerdem feiern sie ihr fünfjähriges Bestehen.
LWL-Museen im Überblick in Leichter Sprache
Westfalen-Lippe
Die LWL-Museen sind für mobilitätseingeschränkte Menschen weitestgehend zugänglich. Genaue Informationen zu den jeweiligen LWL-Museen finden Sie in der Broschüre LWL-Museen im Überblick. Hier finden Sie auch Auskunft darüber, welche Hilfen Ihnen vor Ort zur Verfügung stehen, z.B. Rollstühle zum Ausleihen oder besondere Zufahrts- und Parkmöglichkeiten.
Alle können sich mit der Broschüre LWL-Museen im Überblick schnell und einfach über die Museen informieren.